Lebenszyklusanalyse: Methode und Definitionen

ZIELSETZUNG

Ziel von Ökobilanzen (Life Cycle Assessments, LCAs) ist es, die Umweltverträglichkeit von Produkten zu analysieren und im Fall von LEDVANCE unterschiedliche Lampentypen hinsichtlich ihrer gesamten Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu vergleichen. Als wichtigster Indikator wird daher der Primärenergieverbrauch jedes Produktes berechnet. Darüber hinaus werden weitere Auswirkungen auf die Umwelt in bestimmten Kategorien bewertet.

METHODE

Die Methode zur Ökobilanzierung orientiert sich an den internationalen Normen ISO 14040 und 14044. Die Norm ISO 14040 beschreibt die Grundsätze und den Rahmen der Ökobilanz, während die Norm ISO 14044 Anforderungen spezifiziert und Richtlinien für die einzelnen Phasen der Ökobilanz bereitstellt.

Die für die Lebenszyklusanalysen relevanten Daten wurden entweder selbst erhoben oder aus bestehenden Studien übernommen und mit LEDVANCE Datenblättern (ehemals OSRAM -Datenblätter) kombiniert. Darüber hinaus wurden Prozess- und Rohstoffdaten, soweit möglich, aus den Datenbanken „GaBi“ und „Umberto“ extrahiert. Dabei handelt es sich um Datenbanken, die speziell für Lebenszyklusanalysen verwendet werden.

Die Phasen des Lebenszyklus

Ein Produktlebenszyklus besteht aus fünf verschiedenen Phasen, wie in der Abbildung oben dargestellt. Die Ergebnisse einer Ökobilanz lassen neben dem Primärenergieeinsatz auch Rückschlüsse auf weitere Umweltauswirkungen wie etwa Treibhauseffekt, Versauerung, Eutrophierung, photochemischen Ozonabbau, Humantoxizität und Ressourcenverbrauch zu. Ziel der Analyse der einzelnen Lebenszyklusphasen ist es, herauszufinden, welche Auswirkungen die Lampen in den einzelnen Phasen haben und wie diese im Vergleich zueinander abschneiden.

Die Daten dieser Lebenszyklusphase umfassen normalerweise die Gewinnung natürlicher Ressourcen, den Transport zu den Verarbeitungsorten und die Veredelung zu nutzbaren Materialien. Alle Materialien werden sorgfältig ausgewählt, um die technischen Anforderungen zu erfüllen und sowohl die Produktionsprozesse als auch das fertige Produkt zu optimieren.

Diese Phase umfasst die Energie, Materialien und Lieferanten, die für die Produktionsprozesse und die Montage einer Lampe im Werk von LEDVANCE (ehemals OSRAM) benötigt werden. Darüber hinaus wurden auch die Verpackungsmaterialien der Zulieferprodukte sowie die Wiederverwertung bzw. Entsorgung der dabei entstehenden Abfälle in der Ökobilanz berücksichtigt.

Diese Phase umfasst sämtliche Transportprozesse innerhalb der Herstellungsphase, einschließlich des Transports des Endprodukts zum Kunden. Allerdings kann der Transport in manchen Analysen einen so geringen Einfluss haben, dass er einfach in anderen Phasen berücksichtigt wird.

Die Nutzungsphase ist die Phase, in der das Produkt seiner beabsichtigten Verwendung entspricht. Bei den Beleuchtungsprodukten von LEDVANCE wird es einfach als Energienutzung und Lichtabgabe modelliert. Damit stellt es für LEDVANCE Produkte die einflussreichste Lebenszyklusphase dar, da über den gesamten Lebenszyklus hinweg mehr als 95 Prozent der Primärenergie benötigt werden. Ein möglicher positiver „Heiz“-Effekt der Lampe wird dadurch ausgeglichen, dass in wärmeren Klimazonen diese Wärme durch eine Klimaanlage aus dem Gebäude abgeführt werden muss. Die Emissionen der Nutzungsphase entstehen ausschließlich durch die Stromerzeugung.

Zum Ende der Lebensdauer gehört das Recycling und/oder die Verbrennung der Lampenmaterialien. Für LEDVANCE -Produkte ist dieser Schritt praktisch vernachlässigbar, zumal der für das Recycling aufgewendete Energieverbrauch in der Regel durch die Energieeinsparungen, die durch den Wegfall der Neuproduktion des Recyclingmaterials entstehen, ausgeglichen wird.

Wie bereits oben dargestellt ist die Nutzungsphase für über 95 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich und weist damit die größten Umweltauswirkungen auf. Alle anderen Stufen haben mit unter 2 Prozent einen vergleichsweise geringen Einfluss. Daher werden diese auf den folgenden Seiten unter „Herstellung“ zusammengefasst.

DER PRIMÄRENERGIEBEDARF

Primärenergie ist die in natürlichen Ressourcen wie Kohle, Öl oder Sonnenlicht enthaltene Energie, die noch keiner anthropogenen Umwandlung unterzogen wurde. Der Primärenergiebedarf, auch Kumulierter Energiebedarf (KEA), fasst den Energiebedarf für die verschiedenen Phasen des Lebenszyklus zusammen. Der Einsatz von Primärenergie kann in Megajoule (MJ) oder Kilowattstunden (kWh) gemessen werden. Aufgrund von Umwandlungs- und Übertragungsverlusten werden zur Erzeugung von 1 kWh Strom, bezogen auf den europäischen durchschnittlichen Strommix, etwa 3,3 kWh oder 11,84 MJ Primärenergie benötigt.

DIE UMWELTAUSWIRKUNGSKATEGORIEN

Um die Umweltauswirkungen von LEDVANCE Produkten zu beurteilen, können für Lebenszyklusanalysen verschiedene Umweltwirkungskategorien ausgewählt werden, die Auswirkungen auf Luft, Boden und Ressourcen berücksichtigen.